
Brücken, Schiffe, Hochzeiten auf dem Wasser – das klingt nach Venedig und das gibt es auch in Deutschland. Wo? Marzipan, Holstentor und Buddenbrooks – Lübeck ist das deutsche Pendant der romantischen Wasserstadt Italiens. Es ist das kleine Venedig im Norden der Republik.
Mit über 215.000 Einwohnern ist Lübeck die zweitgrößte Stadt Schleswig-Holsteins. Auf 1000 Städter kommt etwa eine Brücke. 210 gibt es davon und wer die historische Altstadt betreten will, der muss beinahe zwangsläufig über eine solche gehen, denn um den alten Kern fließen Trave, Wakenitz und ein künstlicher Kanal.
Zwei dieser Übergänge sind die Puppenbrücke, die erste aus Stein gebaute Brücke der Stadt Lübeck und die eher schlicht wirkende Dankwartsbrücke, die im sogenannten Malerwinkel liegt und deshalb auf zahlreichen Motiven von Malern und Fotografen zu sehen ist.
Über die Brücken schritten bereits drei Nobelpreisträger aus der Stadt. Schriftsteller Thomas Mann und Altbundeskanzler Willy Brandt sprangen als Kinder bereits über die Kanäle und Flüsse, während Autor Günther Grass erst im Alter die Stadt zu seiner Wahlheimat machte. Auch Altbundeskanzler Helmut Schmitt und Schauspieler Armin-Müller Stahl können sich in Liste der lübischen Persönlichkeiten einreihen.
Vom Marionettentheater über das Buddenbrookhaus bis hin zum Willy-Brand-Haus bietet die einst so mächtige Hansestadt ein reiches Angebot an Kultur und lebendiger Geschichte. Letztere schaut auf 870 Jahre zurück. Die 1143 gegründete Altstadt ist nahezu unzerstört und steht noch heute in ihrer ursprünglich angelegten Stadtstruktur. Das würdigte die UNESCO mit der Auszeichnung als Welterbestadt.
Die berühmteste der vier Toranlagen ist das Holstentor im Western der Altstadt. Das Stadttor bot im Spätmittelalter zusammen mit drei weiteren Toren Schutz und Zugang zur wohlhabenden Hansestadt. Heute ist neben dem Holstentor nur noch das Burgtor vollständig erhalten und für Besucher zugänglich. Ebenfalls nicht jedem Gast der Stadt präsentieren sich die Wand- und Deckenmalereien, die in manchen alten Häusern aus dem Mittelalter erhalten sind und einen unschätzbaren Wissensschatz für Historiker bieten.
Da die Häuser jedoch überwiegend im Privatbesitz stehen, werden Außenstehende kaum einen Blick darauf werfen können. Lohnend ist es dennoch, durch die Altstadtgänge zu flanieren. Nirgendwo sonst liegen Vergangenheit und Zukunft so nah. Charmante mittelalterliche Backsteinhäuser beherbergen die neuste Mode und Technik. Die Angebote hinter den uralten Schaufenstern der Brautmodengeschäfte und Juweliere finden sich online in den Shops der Geschäfte im Internet wieder. Tradition und Moderne treffen stimmig aufeinander.
Stimmig? Das klingt nach guten Voraussetzungen für einen Start in den Hafen der Ehe. Warum dann nicht gleich in einem Hafen heiraten oder dort ein Event feiern? Vielleicht sogar direkt auf einem Schiff? Wie wäre es mit einem ganz besonderen Schiff als die außergewöhnliche Location in der Hansestadt Lübeck? Ein solches ist der Viermasterbark Passat, das letzte Großsegelschiff Deutschlands. Dieses liegt als Museumsschiff und Wahrzeichen der Stadt seit 1979 fest verankert im Hafen und bietet von März bis Oktober einen maritimen Rahmen für Trauungen.
Auch Events und Tagungen aller Art können von Firmen, Vereinen und Privatpersonen auf der Passat veranstaltet werden. Die Messe und die Luken II und IV stehen zwischen 30 bis 120 Gästen zur Verfügung. Da Hochzeiten auf dem Viermaster jedoch nur an bestimmten Wochentagen stattfinden, sollten die Gastgeber gut planen und vorher mit dem Standesamt Lübeck Rücksprache halten.
Nach der Hochzeit an den Strand? Travemünde ist die „schönste Tochter“ Lübecks und bietet mit seinem Ostseeheilbad, dem Kasino an der Kaiserallee, der beeindruckenden Bäderarchitektur vergangener Jahrhunderte und der Strandpromenade eine einmalige Kulisse für Veranstaltungen und Hochzeiten. Die Lübecker feiern gerne stilvoll am größten Ostseehafens Deutschlands.
Gefeiert wird auch der Sieger der Travemünder Woche. Immer im Juli findet die zweitgrößte Segelsportveranstaltung der Welt hier statt und zieht neben 800 Booten und 3000 Seglern auch zahlreiche Schaulustige und Segelsportfreunde an. Kein Wunder, denn auch dieses Event hat Tradition: So segelte einst sogar der Deutsche Kaiser in der Regatta mit. Während die einen auf dem Wasser um die Wette fahren, vergnügen sich die Landratten derweil beim Travemünder Volksfest, das die Segelwoche an Land begleitet.
Im November zieht Skandinavien mit den nordischen Filmtagen in die Hansestadt. Als „Cannes des Nordens“ ließe sich diese Veranstaltung bezeichnen und bietet Kinofreunden in grauen Wintertagen ein buntes Programm aus Schweden, Norwegen, Finnland, Island und Lettland, Dänemark, Estland und Litauen. Dazu gönnen sich Cineasten ein Stück original Lübecker Marzipan, das Kenner zusammen mit einem Gläschen Rotspon genießen, einem Bordeaux-Wein, der direkt in der Hansestadt veredelt wird.
Genauso bunt ist die Sprachvielfalt überall in Schleswig-Holstein. Gesprochen wird Deutsch, aber ob es sich bei der Amtssprache um Plattdeutsch oder Hochdeutsch handelt, wurde juristisch nicht festgelegt. Viele Bewohner beherrschen und sprechen noch Niederdeutsch, dazu kommen Dänisch, Südjütlisch, Petuh, Missingsch und natürlich das Friesisch. In keinem anderen Bundesland spricht man so viele traditionelle Sprachen wie hier. Einmalig in Nordfriesland sind deshalb auch die zweisprachigen Ortsschilder.
Was Travemünde für Lübeck ist, ist der Timmendorfer Strand für Schleswig-Holstein. Das Land zwischen Nord- und Ostsee hat vor allem Natur zu bieten: Marsch-Landschaft und Geest, Wattenmeer und Hügelland, dazwischen viele kleine Dörfer und beschauliche Orte abseits großer Menschenmassen. Das Bundesland im Norden punktet mit Ruhe und dem größten Nationalpark seiner Art in Mitteleuropa: dem Nationalpark Wattenmeer.
So zieht es vor allem im Sommer Touristen auf die nordfriesischen Inseln, nach Helgoland, Sylt und Fehmarn. Eckernförde, St. Peter-Ording und das Ostseebad Laboe gehören zu den bekanntesten Strandmagneten Deutschlands und lassen die Herzen von Surfern, Kitesurfern und Seglern höher schlagen. Auch wer am Meer mit Sand zwischen den Zehen oder mit Gummistiefeln im Watt steckend seine Hochzeit feiern möchte, der ist hier richtig.
Die passende musikalische Untermalung von professionellen DJs und Bands in Lübeck gibt es vielerorts im Juli und August, wenn das Bundesland mit über 130 Konzerten Europas größtes Klassikfestival feiert. Veranstaltungen im Eutiner Schlosspark werden in diesen beiden Monaten von den Klängen diverser Opern begleitet, die im Rahmen der dort abgehaltenen Festspiele aufgeführt werden.
Da es nicht alle klassisch mögen, findet als Ausgleich eine Veranstaltung der Extraklasse statt: Fans härterer Musik sollten sich das Wacken-Open-Air nicht entgehen lassen, das weltweit größte Heavy-Metal-Spektakel.
Wenn es nach so viel Ohrenschmaus wieder etwas fürs Auge sein soll, dann ist ein Besuch bei der Kieler Woche Pflicht, der größten Segelsportveranstaltung der Welt. Ein beschaulicheres Ereignis für Segelfreunde ist im Herbst die Fördewoche in Flensburg. Ob Holstentor oder Wattenmeer, ob Backsteinhaus oder Museumsschiff, ob Heiraten zu Wasser oder auf dem Lande – zwischen Nord-und Ostsee findet sich für jeden das passende Ambiente. Einzig mit dem Wetter lässt sich nicht immer planen.
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